Kostenfreie Verhütungsmittel für Frauen und Männer mit geringem Einkommen
Schwangerenberatungsstellen im Kreis Plön helfen bei Antragstellung
Als einer der letzten Kreise übernimmt der Kreis Plön im Rahmen eines Pilotprojekts die Kosten für Verhütungsmittel für Menschen ab 22 Jahren und wegen geringen Einkommens staatliche Leistungen erhalten.
"Es gibt eine sogenannte Kostenübernahmebescheinigung", erklärt Diplom-Psychologin Claudia Benner. Sie ist verantwortlich für die Beratungsstelle für Schwangerschaft und Schwangerschaftskonflikte der Diakonie in Preetz. Dort ist das Projekt angedockt, ebenso bei der Schwangerenberatungsstelle der AWO in Plön und in Schönkirchen. An diesen beiden Standorten ist Diplom Sozialpädagogin Anja Andreas Ansprechpartnerin. Im Rahmen eines Gesprächstermins bei einer dieser Beratungsstellen können Anträge auf Kostenübernahme gestellt werden. Claudia Benner erklärt, weshalb Frauen wie Männer diese Unterstützung bei der Familienplanung brauchen: "Bei finanziellen Engpässen gucken die Frauen, wo noch gespart werden kann, ganz besonders in diesen Zeiten. Ausgaben von 200 bis 300 Euro für die Spirale, Pille oder mehr noch für eine Sterilisation haben viele schlicht nicht übrig". "Das Projekt soll Frauen und Männer zunächst ganz pragmatisch zur Seite stehen", sagt Anja Andreas. Mit einem Rezept oder einem Kostenvoranschlag, ausgestellt und verordnet für die individuell geeignete Maßnahme von der Ärtz*in, kommen die Personen in die Beratungsstelle zur Antragstellung. So können die Kosten für zum Beispiel die Pille, Dreimonatsspritze oder nachhaltige Methoden wie ein Hormonimplantat, eine Spirale oder eine Sterilisation vom Kreis übernommen werden. Kosten für Kondome werden im Rahmen des Projekts nicht übernommen, wohl aber die für eine Vasektomie.
Schwangeren-und Schwangerenkonfliktberatung Kommt es zu einer Schwangerschaft, bedeutet das nicht in jedem Fall pures Glück. Wenn ambivalente Gefühle, Ängste und Verzweiflung, Sorgen vor Überforderung, Konflikte in der Partnerschaft sich Bahn brechen, sind Antje Andreas und Claudia Benner ebenfalls erste Gesprächspartner*innen. Dann kann es hilfreich sein, sich jemandem anzuvertrauen, der nicht der Familie oder dem Freundeskreis angehört. In der psychosozialen Schwangerschaftsberatung können diese Thematiken angesprochen und bearbeitet werden. "Wir bieten schwangeren Frauen sowie deren Partner*innen begleitende Unterstützung an, damit sie eigenverantwortliche Entscheidungen treffen können. Die Beratung erfolgt ergebnisoffen", betont Benner. "Auch bei finanziellen Notlagen von Schwangeren, können wir etwas tun, wie beispielsweise Gelder aus der „Mutter und Kind Stiftung“ beantragen", fügt Benner hinzu.
Kontakt, Infos & Termin
- Dipl. Soz.-Päd.Antje Andreas/ AWO-Schwangernberatung - Psychosoziale Dienste
Vierschillingsberg 21, 24306 Plön
T 04522- 505 126
Schönberger Landstraße 67, 24232 Schönkirchen
T 04348 917 321
- Dipl. Psych. Claudia Benner/ Diakonie-ps - Schwangerenberatungsstelle - Erziehungs-und Lebensberatungsstelle im Kreis Plön
Am Alten Amtsgericht 5, 24211 Preetz
Di und Do 10 bis 12 Uhr
T 04342 717 34