Anziehend - seit 20 Jahren

Der Anziehungspunkt in der Kirchenstraße ist eine wahre Fundgrube. Hier finden Menschen für „kleines Geld“ gut erhaltene und gepflegte Bekleidung, Haushaltsgegenstände, Bücher, Spiele und vieles mehr.

Am kommenden Dienstag, 1. Oktober 2019, feiert der Secondhandladen der Diakonie sein 20-jähriges Bestehen.
Kunden und Gäste werden ab 9.30 Uhr herzlich willkommen geheißen.
„Auch an diesem besonderen Tag sind wir für unsere Kunden da“, sagt Angela Voß, Leiterin des Anziehungspunktes.

Die Idee einen „Wiederverwertungsmarkt“ zu betreiben, entstand 1998 im Frauenwerk des Kirchenkreises gemeinsam mit der Diakonie.

Mit viel Kreativität und Initiative arbeiteten Petra Rink und Ruth Krupke mit Unterstützern und Helfer*innen an der Umsetzung.
Der Anstoß dazu, Altkleider sinnvoll zu verwerten, kam von der clean clothes campaign.
Bereits ein Jahr später wurde die alte Villa in der Kirchenstraße bezogen. In quirliger Flohmarktatmosphäre stöberten dort bis zum Umzug vor zwei Jahren täglich Kunden und Kundinnen in dem breit gefächerten Angebot.
Von der Kleiderkammer hin zu einem Laden auf Spendenbasis für alle – ohne Einschränkung durch den sog. Berechtigungsschein – war der Laden der erste seiner Art in der Region.

Heute wie vor 20 Jahren bewähren sich hier Geben und Nehmen.
Spender und Spenderinnen freuen sich, ihre Sachen abzugeben. In vielen Kleiderschränken hängen oft Kleidungsstücke, die gut erhalten sind aber nicht mehr getragen werden, zu schade, um auf der Deponie zu landen oder als Putzlappen zu enden.
„Diese gut erhaltene Kleidung bringt man zu uns“, freut sich Angela Voß. Voß engagiert sich seit fast zehn Jahren im „Anziehungspunkt“. Sie ist eine von zwei Hauptamtlichen, die gemeinsam mit einem Team von achtzehn freiwilligen Helfer*innen den Laden in der Kirchenstraße 46 betreut.
Die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen sortieren mit Unterstützung von Mitarbeiterin Regina Kanschat, die Waren und wechseln je nach Jahreszeit das Sortiment aus.
Im Laden aussortierte Waren gehen weiter an das Projekt von Katrin Rhode nach Burkino Faso oder nach Bethel. Die Erträge fließen in soziale Projekte des Diakonischen Werkes und an den Verein „Afghanistan Schulen e.V.“.
Gleichzeitig ist hier ein Treffpunkt, um soziale Kontakte zu knüpfen oder zu pflegen, erklärt Angela Voß und zitiert eine ältere Dame: „Gäbe es den Laden nicht, müssten wir zum Arzt gehen. Für mich ist der Anziehungspunkt die beste Medizin.“
Die ehrenamtlichen Helfer*innen nehmen sich Zeit für Gespräche, hören zu und finden tröstende Worte für die eine oder andere.


Copyright Bilder: Micaela Morgenthum